Roman von Marina Paunovic

Marina Paunovic schrieb mich über Instagram (@marinapaunovic) an, ob ich Lust hätte eine Leseprobe ihres Romans „Weck mich auf“ zu lesen. In Ihrer Bio findet man den Klappentext und acht Kapitel kostenlos als Download. Der Klappentext klang vielversprechend. Da ich nicht so der digitale Bücherwurm bin, bestellte ich mir das Buch direkt via Amazon.

Weck mich auf - Roman von Marina Paunovic
Quelle: Instagram @planet_buecherwahn

Klappentext:
„Wenn dir deine Träume manchmal realer vorkommen, als die Realität selbst, dann machen Albträume deine Nacht zu einem Horrortrip. Für die neunzehnjährige Mila sollte dies eigentliche kein Problem sein, denn als Klarträumerin kann sie steuern, was sie in ihren Träumen erlebt. So entflieht sie dem tristen Alltag und ihren streng christlichen Eltern. Nur über diesen einen wiederkehrenden Albtraum hat sie keine Kontrolle. Als Mila dann die falschen Leute kennenlernt und anfängt Drogen zu nehmen, beginnen sich Realität und Traumwelt langsam zu vermischen…“

Bei dem Namen der Hauptprotagonistin musste ich sofort an meine Lieblingsserie aus Kindheitstagen „Mila-Superstar“. Erster Pluspunkt!

Nachdem das Buch bei mir angekommen ist, fing ich ziemlich zeitnah mit dem Lesen an.

Auf Seite 9 tauchte eine Textstelle auf, die mich schmunzeln lies: „…Während ich das Aroma des Kaffees einatme, werde ich langsam wach und fühle mich nicht mehr so zerrissen. Kaffee hat irgendetwas Tröstendes an sich. Flüssige Hoffnung, die direkt ins Blut geht. Heiße Heiterkeit für die Seele. … Kaffee ist mein Benzin. … Bitte einmal bis zum Anschlag auftanken, vorherkann der Motor nicht gestartet werden. …“
Das beschreibt meine Kaffeeliebe sehr gut.

Milas Gedanken sind recht philosophisch. So blieb mir eine Textstelle auf Seite 14 in Erinnerung: „…Warum haben es eigentlich alle immer so verdammt eilig? Die Zeit macht sowieso, was sie will. Wenn wir sie anhalten wollen, rast sie an uns vorbei und möchten wir sie vergehen lassen, dann bleibt sie einfach stehen. Wir Menschen verhalten uns die meiste Zeit so, als würde uns das Leben mit frech herausgestreckter Zunge davonlaufen, während wir ihm hinterhergehen, es fangen wollen, aber jedes Mal ins Leere greifen. Oder ist es vielleicht anders herum? Vielleicht sind wir diejenigen, die vor dem Leben flüchten. …“

Ebenfalls philosophische Gedankengänge von Mila las ich auf Seite 26: „… Wieso können wir nicht einfach jeden Tag das machen, was wir lieben? Wieso müssen wir unser Leben damit verbringen, Dinge zu tun, die wir nicht möchten? Auf dem Totenbett werden wir es alle bereuen, nicht mehr davon getan zu haben, was uns wirklich glücklich macht. Aber wir hätten es doch sowieso nicht ander machen können, wie soll das denn funktionieren? Wenn wir in dieser Welt überleben wollen, dann müssen wir funktionieren und das tun, was uns gesagt wird. …“

Man spürt Milas Zerrissenheit deutlich auf Seite 40: „… Wissen ist Macht, heißt es ja immer. Obwohl es mir manchmal eher wie eine Last vorkommt. Manchmal wüsste ich am liebsten gar nichts. Dann wäre mein Kopf nur mit belanglosen Dingen gefüllt und Verantwortung hätte ich auch keine. Dann könnte ich verrückte Dinge tun. …“

Aufgrund des Klappentextes ging ich anfänglich von einem Fantasyroman aus. Milas Probleme als sogenannte Klarträumerin werden hauptsächlich nur anfangs thematisiert und es hat nichts mit Magie oder ähnlichem zu tun.
Marina Paunovic hat in ihrem Debütroman, den sie selbst hat verlegen lassen, den Wandel von Mila sehr deutlich und anschaulich geschrieben. Der Roman wurde in einem rasanten Schreibstil verfasst, dem es nicht an Spannung und Tiefgründigkeit fehlte. Sie hat es auf 200 Seiten geschafft einen Roman zu schreiben, der sehr gut mit so manch einem 400 Seiten Roman bekannterer Autoren aufnehmen kann.

Ich hoffe noch viel mehr von Marina Paunovic lesen zu dürfen.

Lieblichste Grüße, Marion

Bewertung:
✰✰✰✰✰

TitelWeck mich auf
Autor/inMarina Paunovic
SpracheDeutsch
GenreRoman
VerlagSelf Publishing
Seiten224